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Rohrbach

Dorfgemeinschaftshaus Rohrbach
Kirche Rohrbach

Anzahl der Einwohner - 209 (Stand 31.12.2020) 
Grundfläche - 346,9 Hektar
Grundfläche bebaut - 16,7 Hektar

Die Ortschaft Rohrbach liegt 251 m hoch in der Quellmulde des Roßbaches, welcher ca. 3 km westlich in die Scherkonde einmündet. Nach Norden, Osten und Süden steigt das Gelände jeweils sanft an, wobei sich im Norden an der Weinstraße mit 280,3 m der "Finneblick", der höchste Punkt der 347 ha großen Flur befindet. Die Weinstraße ist gleichzeitig Gemarkungsgrenze und Grenze zur Landgemeinde llmtal-Weinstraße. Das Gemeindewappen zeigt die überlieferten Symbole des Ortes, die auch in alten Siegelmotiven vorkamen. Fischotter, Bach und Rohrkolben bezeichnet der Fachmann als „redende" Elemente. Das Dorf im Scheitelpunkt der drei Städte Weimar, Apolda und Buttstädt, wurde erstmals im Jahre 874 erwähnt. Ein Gedenkstein auf dem zentralen Dorfplatz, dem „Platz der 1100 Jahrfeier", erinnert Einwohner und Gäste gleichermaßen an die zwei Festwochen, in denen 1974 und 1985 das 1100jährige und das 1111jährige Jubiläum der ersten Nennung gefeiert wurden. In der wechselvollen Geschichte mussten die Dorfbewohner oft Seuchen, Hungersnöte, Krieg und Feuer überstehen. Zu den schwersten Zeiten zählen die Jahre des 30jährigen Krieges, als immer wieder Kriegshorden plündernd über das Dorf herfielen. Trotz der zeitweise offensichtlich eher nachteiligen Lage an der Kreuzung von Wein- und Kupferstraße stabilisierte sich die Einwohnerzahl in Friedenszeiten immer wieder recht schnell. Bis in die letzten DDR-Jahre war die hohe Bodenqualität (die durchschnittliche Bodenwertzahl in der Gemarkung liegt bei 76) ein Grund für die landwirtschaftliche Prägung des Dorfes. Der größte Teil der Flächen wird durch die Agrargenossenschaft Großobringen und eine Schlageinheit durch das Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut bewirtschaftet.

Von 1995 bis 1997 war die Gemeinde Rohrbach als Förderschwerpunkt im Dorferneuerungsprogramm des Freistaates Thüringen anerkannt. In dieser Zeit wurden mit erheblicher finanzieller Unterstützung durch das Land sowohl kommunale als auch private Investitionen gefördert.

Die Gemeinde hat vor allem in Straßen- und Platzgestaltung investiert und dabei viel Wert auf natürliche Baustoffe wie Granitpflaster gelegt. Außerdem wurde eine frühere LPG-Lagerhalle gekauft und zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut.

Das Dorf entwickelt sich nicht zuletzt wegen der ruhigen, aber nicht vollkommen dezentralen Lage zu einem angenehmen Wohnstandort. Die gemeindeeigenen Mehrfamilienhäuser am Tiergarten wurden 1992/1993 modernisiert und mit großzügig gestalteten Grünanlagen umgeben. Eine ebenfalls gemeindeeigene Kleingartenanlage bietet den Mietern Freizeitmöglichkeiten in direkter Nachbarschaft zu ihren Wohnungen. Die 1715 an Stelle der 1712 abgebrannten errichtete Kirche wurde 2002 saniert und stellt als ortsbildprägendes Gebäude heute wieder ein Schmuckstück dar. Ein weiteres ortsbildprägendes Objekt im Zentrum des Dorfes ist das 1777 errichtete Schloss mit einer wechselvollen Geschichte.

Der Ortskern bildet mit umfangreichem Großgrün und den traditionellen Pflasterstraßen eine dörfliche Idylle. Das am nordöstlichen Ortsrand gelegene Wohnbaugebiet bietet Platz für 15 Eigenheime.

Der 1993 gegründete Heimatverein hat sich seither zu einer tragenden Säule des gesellschaftlichen Lebens entwickelt. In einem gemeindeeigenen Fachwerkhäuschen am Grillplatz hat der Verein einen alten originalen Backofen eingebaut und führt dort zu den verschiedensten Anlässen Backveranstaltungen durch. Es wird Bauernbrot gebacken und mit Thüringer Wurst oder Schmalz zum Verzehr angeboten. Zu Kinderfesten werden Pizzen gebacken und hin und wieder werden auch ganz "normale" Grillabende durchgeführt.

2003 erwarb der Verein einen leer stehenden Bauernhof in zentraler Lage des Dorfes, der zu verfallen drohte und hat diesen in mühevoller Arbeit Stück für Stück saniert. Heute präsentiert der Verein in diesem „Rohrbacher Nostalgiebauernhof" das dörfliche Leben, wie es etwa in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts stattgefunden hat.
Auch um die Erhaltung unserer Kulturlandschaft ist der Verein um den rührigen Vorsitzenden Rolf Becher sehr bemüht, so wurden schon mehrere Pflanzaktionen an ehemaligen Straßen und Feldwegen mit alten Thüringer Obstsorten in Eigenverantwortung des Vereins realisiert, aber auch die Gemeinde bei der Pflege und Erhaltung vorhandener Bestände unterstützt. Seit 1994 werden von der Gemeinde und dem Heimatverein regelmäßig Frühjahrsputzaktionen durchgeführt, bei denen Jung und Alt gemeinsam in der Feldflur und im Dorf für Ordnung sorgen, die Pflanzungen pflegen und nach getaner Arbeit gemeinsam feiern und so den dörflichen Zusammenhalt pflegen.

Ein altes 1974 festgesetztes Ortsgesetz, nach dem für jede Ehe und jedes neu geborene Kind ein Baum zu pflanzen ist, wird in unserem Dorf weiterhin angewandt und fand 2010 in der Aktion „365 Dinge, die man in Thüringen getan haben muss" bei Landeswelle Thüringen Erwähnung.

Als eine Gemeinde, die dem Grünen so verbunden ist, ist es hier selbstverständlich, dass ein altes Trafohaus am Ortsrand vom Energieversorgungsunternehmen abgekauft und so vor dem Abriss bewahrt und zu einem Tierhotel umgebaut wurde. So wurde zum einen historische Bausubstanz erhalten und gleichzeitig Lebensraum für zum Teil bedrohte Tierarten geschaffen.

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Ansprechpartner:

Mathias Hädrich - Ortschaftsbürgermeister

Sprechzeiten: jeden 1. Dienstag des Monats von 18.00 - 18.30 Uhr

 

Kontakt

In Rohrbach 19 - b
99510 Ilmtal-Weinstraße OT Rohrbach